Rentenversicherung: Wie sichern Sie sich im Alter ab?

Mit einer Rentenversicherung sichern Sie sich ein Einkommen im Alter. Doch was genau ist eine Rentenversicherung? Welchen Unterschied gibt es zwischen der gesetzlichen und der privaten Vorsorgeversicherung? Bei Versicherungscheck erfahren Sie alles, was Sie wissen mĂŒssen, um Ihre Altersvorsorge richtig zu planen.
Was ist eine Rentenversicherung?
Eine Rentenversicherung ist eine Vorsorgeversicherung, die versicherten Personen im Alter ein konstantes Einkommen garantiert. ErwerbstÀtige zahlen monatlich einen bestimmten Beitrag in die Versicherung ein und erhalten mit Eintritt in das Rentenalter monatlich eine bestimmte Geldsumme. Wie hoch diese Geldsumme ist, hÀngt von der Rentenversicherung und den monatlichen BeitrÀgen ab.

GrundsĂ€tzlich wird zwischen der gesetzlichen und der privaten Rentenversicherung unterschieden. Die gesetzliche Versicherung wird von der Deutschen Rentenversicherung ausgezahlt. Die private Versicherung von dem jeweiligen Versicherungsunternehmen und der Versicherungsart. Beispiele fĂŒr private Rentenversicherungen sind:
- Basisrente (auch: RĂŒrup-Rente)
- Riester-Rente
- Betriebliche Altersvorsorge
Wie funktioniert die gesetzliche Rentenversicherung?
Die gesetzliche Rentenversicherung ist eine der fĂŒnf Sozialversicherungen in Deutschland und somit fĂŒr den GroĂteil der Menschen Pflicht. Versicherungspflichtig BeschĂ€ftigte, d.h. Personen, die ein monatliches Gehalt von ĂŒber 450 ⏠haben, mĂŒssen also monatliche BeitrĂ€ge zahlen. Ausgenommen hiervon sind Beamte und Beamtinnen, SelbststĂ€ndige und Personen, deren Jahresgehalt die Jahresarbeitsentgeltgrenze ĂŒberschreitet (Stand 2023: 66.600 âŹ).
Welche Rentenversicherung ist fĂŒr mich zustĂ€ndig? TrĂ€ger der gesetzlichen Rentenversicherung ist die Deutsche Rentenversicherung. Diese fasst insgesamt 16 Rentenkassen zusammen, die entweder regionsĂŒbergreifend oder bundesweit zustĂ€ndig sind. Welche Rentenversicherung fĂŒr Sie persönlich zustĂ€ndig ist, hĂ€ngt demnach von der Region ab, in der Sie leben. Mehr darĂŒber, welche Rentenkasse zustĂ€ndig ist, erfahren Sie auf der Website der Deutsche Rentenversicherung.
Personen, die Mitglied der gesetzlichen Rentenversicherung sind, haben bei ErfĂŒllung gewisser Voraussetzungen Anspruch auf eine Rente der gesetzlichen Rentenversicherung. Welche Voraussetzungen das sind, hĂ€ngt von der jeweiligen Rente ab. GrundsĂ€tzlich gilt, dass eine bestimmte Wartezeit von mindestens 5 Jahren erfĂŒllt werden muss, d.h. die Person muss fĂŒr einen bestimmten Mindestzeitraum gesetzlich rentenversichert worden sein.
Rentenart | Definition | Weitere Voraussetzungen |
---|---|---|
Altersrente | Einkommen im Alter | Wartezeit von mindestens 5 Jahre; Rentenalter erreicht |
Hinterbliebenenrente | Einkommen im Falle des Todes des/der Ehe- bzw. Lebenspartners/in | Wartezeit von mindestens 5 Jahre; keine neue Heirat nach Tod des/der Partners/in |
ErwerbsunfÀhigkeitsrente | Einkommen im Falle von ErwerbsunfÀhigkeit | Wartezeit von mindestens 5 Jahre; Person kann auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht mehr tÀtig sein |
Rentenhöhe â Wie viel Geld gibt es?
Die Höhe der gesetzlichen Rente ist von den sogenannten Rentenpunkten abhÀngig. Diese sammeln Versicherte im Laufe ihrer Berufskarriere automatisch an. Es gilt: Je mehr Rentenpunkte eine Person hat, desto höher ist auch die Höhe der Rente.

Wie viele Rentenpunkte ein/e Versicherte/r hat, hÀngt von der Höhe des Gehaltes und dem Durchschnittsgehalt in Deutschland ab. Es gilt folgende Formel: eigenes Bruttojahresgehalt/ Durchschnittsgehalt in Deutschland = Rentenpunkte:
- Ist das Jahresgehalt genauso hoch wie das deutschlandweite Durchschnittsgehalt, so erhÀlt die Person einen Rentenpunkt
- Ist das Jahresgehalt niedriger als das deutschlandweite Durchschnittsgehalt, so erhÀlt die Person weniger als einen Rentenpunkt
- Ist das Jahresgehalt höher als das deutschlandweite Durchschnittsgehalt, so erhÀlt die Person mehr als einen Rentenpunkt
Jeder Rentenpunkt hat einen bestimmten Wert, der jĂ€hrlich neu berechnet wird. Aktuell betrĂ€gt der Wert eines Rentenpunktes 36,02 ⏠in den alten BundeslĂ€ndern und 35,52 ⏠in den neuen BundeslĂ€ndern. Man rechnet also: Anzahl der Rentenpunkte x 36,02 ⏠bzw. 35,52 âŹ. Eine Frau aus Niedersachsen mit insgesamt 40 Rentenpunkten erhĂ€lt demnach eine gesetzliche Rente von 1.440,80 ⏠(40 Rentenpunkte x 36,02 âŹ).
Maximal Rente der gesetzlichen Rentenversicherung Die Anzahl der Rentenpunkte und somit die Höhe der Rente sind zwar vom Gehalt abhĂ€ngig, dennoch gibt es eine Grenze bis zu der das Gehalt eines Versicherten berĂŒcksichtigt wird. Man spricht hier von der Beitragsbemessungsgrenze, die fĂŒr das Jahr 2023 bei 87.600 ⏠liegt.
Rente beantragen â Wie geht das?
Personen, die gesetzlich rentenversichert sind und die jeweiligen Voraussetzungen erfĂŒllen, können bei der Deutschen Rentenversicherung einen Antrag auf ihre Rente stellen. HierfĂŒr mĂŒssen sie die folgenden Schritte erfĂŒllen:
- Rentenkonto klĂ€ren: Sind alle relevanten Zeiten fĂŒr die Rente erfasst worden?
- Rentenantrag besorgen: Das 22-seitige Rentenantragsformular durchlesen und prĂŒfen, ob alle wichtigen Unterlagen vorhanden sind.
- Rentenantrag stellen: Das Rentenantragsformular ausfĂŒllen und an die zustĂ€ndige Rentenkasse schicken.
- Rentenbescheid prĂŒfen: ĂberprĂŒfen, ob alle Angaben richtig sind und ggf. Widerspruch einlegen.
Wie funktioniert die private Rentenversicherung?
FĂŒr viele Menschen reicht der Betrag, der sich aus der gesetzlichen Rentenversicherung ergibt, nicht zum Leben aus. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Personen dazu, eine private Rentenversicherung abzuschlieĂen. Auch Personen, die nicht pflichtversichert sind, z.B. SelbststĂ€ndige, investieren in der Regel in eine private Absicherung.

Wie eine solche private Rentenversicherung aussieht, hÀngt von der Art der Versicherung ab. GrundsÀtzlich ist das System der privaten Rentenversicherung Àhnlich aufgebaut wie das gesetzliche. Der Unterschied ist, dass der Versicherte in der Regel frei entscheiden kann, wie viel Geld er einzahlt und wie hoch die Rente letztendlich sein wird. Auch hier gilt: Je höher die monatliche Einzahlung ist, desto höher ist auch die spÀter ausgezahlte Rente.
Was ist die Riester-Rente?
Bei der Riester Rente handelt es sich um eine staatlich geförderte private Rentenversicherung. Personen mit einer Riester-Rente verpflichtet sich dafĂŒr monatlich, einen bestimmten Teil ihres Gehaltes zurĂŒckzulegen und erhalten hierfĂŒr im Gegenzug eine staatliche Förderung:
- Die Grundzulage betrÀgt jÀhrlich 175 ⏠und wird auf alle Renten ausgezahlt.
- Personen mit Kindern erhalten die Kinderzulage in Höhe von jĂ€hrlich 300 âŹ.
- Junge Berufseinsteiger unter 25 Jahren erhalten zusĂ€tzlich eine einmaligen Berufseinsteigerbonus von 200 âŹ.
Der Mindestbetrag fĂŒr die Riester-Rente liegt bei vier Prozent des Jahreseinkommens der versicherten Person. Der Höchstbetrag bei 2.100 âŹ.
Die Auszahlung der Riester-Rente beginnt grundsÀtzlich bei Eintritt ins gesetzliche Rentenalter. Ab diesem Zeitpunkt erhÀlt der/die Versicherte entweder
- das gesamte Angesparte als lebenslange Rente
- oder 30 Prozent des Angesparten auf einen Schlag und den Rest als lebenslange Rente
- oder das gesamte Angesparte auf einen Schlag.
Was ist die Basisrente?

Die Basisrente ist eine private Rentenversicherung, bei der Versicherte einen Vorsorgevertrag abschlieĂen und im Alter eine monatliche Rente erhalten. Diese Rente lohnt sich besonders fĂŒr SelbststĂ€ndige, da die jĂ€hrlich eingezahlten SparbeitrĂ€ge steuerlich abgesetzt werden können.
Um die Basisrente steuerlich abzusetzen, mĂŒssen Versicherte die BeitrĂ€ge in der EinkommenssteuererklĂ€rung in der Anlage Vorsorgeaufwand in der Zeile 8 eintragen. JĂ€hrlich können somit maximal 20.000 ⏠steuerlich abgesetzt werden. Allerdings muss die im Anschluss ausgezahlte Rente anteilsmĂ€Ăig versteuert werden. Da Rentner und Rentnerinnen jedoch meist geringere Steuern zahlen, ĂŒberwiegen meist die Steuerersparnisse in der Ansparphase.
Im Gegensatz zur Riester-Rente kann die Basisrente ausschlieĂlich als lebenslange Rente ausgezahlt werden. Versicherte können nur in AusnahmefĂ€llen eine Einmalzahlung erhalten. Dies ist der Fall, wenn die angesparten BeitrĂ€ge nicht hoch genug sind.
Was passiert, wenn BeitrÀge zur Rentenversicherung nicht mehr gezahlt werden können?
Die BeitrÀge zur gesetzlichen Rentenversicherung werden automatisch vom Gehalt abgezogen. Das bedeutet, dass, solange eine Person versicherungspflichtig beschÀftigt ist, die VersicherungsbeitrÀge stets und ohne das Zutun der jeweiligen Person bezahlt werden.

Da es sich bei der privaten Rentenversicherung um eine freiwillige Versicherung handelt, gelten hier andere Regeln. Welche Regeln das sind, hĂ€ngt von der jeweiligen Versicherung ab. Bei der Riester-Rente entfĂ€llt beispielsweise der Anspruch auf die staatliche Förderung. Die Person erhĂ€lt demnach einen Teil des angesparten Geldes zurĂŒck, jedoch nicht den gesamten Beitrag.
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