Wie kann man die jährliche Fahrleistung berechnen?

Beim Abschluss einer Kfz-Versicherung wird stets die jährliche Fahrleistung erfragt. Sie möchten wissen, was das genau ist, wie man die jährliche Fahrleistung berechnen kann und welchen Einfluss das Ergebnis auf den Preis der Sachversicherung hat? Versicherungscheck hat alle wichtigen Informationen für Sie zusammengetragen.
Jährliche Fahrleistung berechnen – Wie geht das?
Die jährliche Fahrleistung entspricht der Anzahl der jährlich mit dem Fahrzeug zurückgelegten Kilometern. Diese Kilometerzahl muss im Voraus, das bedeutet, bei Abschluss der Kfz-Versicherung angegeben werden. Spricht man also davon, die jährliche Fahrleistung zu berechnen, so handelt es sich eher um eine Schätzung der Fahrleistung.

Die jährliche Fahrleistung kann wie folgt berechnet werden:
- Eigene Fahrleistung schätzen: Anzahl der wöchentlich zurückgelegten Kilometer zusammenrechnen und das Ergebnis mit 60 multiplizieren.
- Richtwert überprüfen: Je nach Fahrverhalten gibt es bestimmte Richtwerte, an denen man sich orientieren kann.
- Kilometerstand dokumentieren: Regelmäßiges Notieren des Kilometerstandes und Aufnahme von Fotos des Armaturenbretts.
Beispiel: Wie kann man die jährliche Fahrleistung berechnen? Herr W. möchte eine Kfz-Versicherung abschließen und wird darum gebeten, seine jährliche Fahrleistung zu berechnen: Herr W. nutzt das Auto täglich, um zur Arbeit zu fahren (täglich 40 km für Hin- und Rückfahrt) und für Alltags- sowie Freizeitaktivitäten (ca. 50 km pro Woche). Die Rechnung lautet demnach 5 x 40 km + 50 km = 250 km. Diese Anzahl wird mit 60 (Wochen) multipliziert, so dass die jährliche Fahrleistung von Herrn W. bei 15.000 km liegt.
Personen, die nicht einschätzen können wie viele Kilometer sie fahren werden, können sich auch an der durchschnittlichen Fahrleistung der jeweiligen Fahrergruppen orientieren:
- Gelegenheitsfahrer, jährlich ca. 6.000 km: Das Auto wird nur gelegentlich für private Fahrten, z.B. Einkäufe und Sport genutzt.
- Berufspendler, jährlich ca. 12.000 bis 15.000 km: Das Auto wird täglich für den Arbeitsweg genutzt.
- Vielfahrer, jährlich ca. 30.000 km: Das Auto wird nur regelmäßig für private und berufliche Fahrten genutzt.
Was ist die Kilometer-Staffelung?
Anhand der jährlichen Fahrleistung entscheidet die Kfz-Versicherung, in welche Kilometerklasse der/die Versicherte eingeordnet wird. Die Kilometer-Stafflung ist von der Versicherung und den Versicherungsbedingungen abhängig. Oftmals gibt es bei der Staffelung jedoch nur minimale Unterschiede innerhalb der höheren Klassen.
Kilometerklasse | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jährliche Fahrleistung | bis 6.000 km | 6.001 bis 9.000 km | 9.001 bis 12.000 km | 12.001 bis 15.000 km | 15.001 bis 20.000 km | 20.001 bis 25.000 km | 25.001 bis 30.000 km | über 30.000 km |
Hinweis! Je höher die jährliche Fahrleistung ist, desto höher ist auch das Risiko eines Autounfalls. Aus diesem Grund sind Personen, die mehr Auto fahren, automatisch in einer höheren Kilometerklasse und müssen dementsprechend höhere Versicherungsbeiträge zahlen.
Was passiert, wenn die Fahrleistung falsch berechnet wurde?
Damit der Versicherungsschutz uneingeschränkt bestehen bleibt, sind Versicherungsnehmer/innen dazu verpflichtet, die vertraglich festgelegte Fahrleistung pro Jahr einzuhalten. Da die Einteilung aufgrund von mangelnden Erfahrungswerten jedoch nicht immer korrekt festgelegt werden kann, müssen Versicherte nicht sofort mit schwerwiegenden Strafmaßnahmen durch die Versicherung rechnen.

Sollte sich im Laufe eines Versicherungsjahres abzeichnen, dass die vereinbarte Fahrleistung womöglich überschritten wird, muss die betroffene Person dies laut den Vertragsbedingungen der Kfz-Versicherung melden, damit gegebenenfalls Änderungen am Vertrag vorgenommen und die Preise angepasst werden können.
Achtung! Die Angaben zu aktuellen Kilometerständen und jährlichen Fahrleistungen müssen immer wahrheitsgemäß angegeben werden. Bei Vertragsabschluss sollte vor allem darauf geachtet werden, dass der richtige, bestehende Kilometerstand angegeben wird. Ansonsten ist es der Versicherung nämlich möglich, das Auto in die schlechteste Kilometerklasse einzustufen.
Überschreitung jährliche Fahrleistung
Sollte die jährliche Fahrleistung die zuvor gemachten Angaben überschreiten, so kann die Kfz-Versicherung unter Umständen eine Nachzahlung einfordern. Wie hoch diese Nachzahlung ist, hängt von der Höhe der Überschreitung ab. Sollte die jährliche Fahrleistung extrem stark überschritten worden sein, so kann statt einer Nachzahlung auch eine Vertragsstrafe in Höhe eines Jahresbeitrages eingefordert werden.
Wie wird die Fahrleistung überprüft? Ob und inwiefern die jährliche Fahrleistung von den Versicherungsgesellschaften überprüft wird, können die Versicherer selbst entscheiden. Normalerweise erfolgt eine Überprüfung, wenn ein Schaden eingetreten ist. Hier muss auf dem Unfallbogen oft der Kilometerstand des Schadentags angegeben werden. Neben dieser Überprüfung verschicken wenige Versicherer auch jährlich ein Schreiben an die Versicherten, um den aktuellen Kilometerstand abzufragen.
Unterschreitung jährliche Fahrleistung
Personen, die eine zu hohe jährliche Fahrleistung angeben, erhalten selbstverständlich keine Strafzahlung. Allerdings zahlen die betroffenen Versicherten eine zu hohe Versicherungsrate. Wird die tatsächlich Fahrleistung rechtzeitig bei der Kfz-Versicherung gemeldet, so kann der/die Versicherte unter Umständen einen Teil des gezahlten Beitrags erstattet bekommen.
Wann beginnt die jährliche Fahrleistung? Die jährliche Fahrleistung beginnt bei Abschluss des Kfz-Versicherungsvertrages. Wird der Vertrag am 1.Januar unterzeichnet, so ist die Fahrleistung zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember dieses Jahres ausschlaggebend. Erfolgt die Unterzeichnung am 1.Mai, so geht es um den Zeitraum zwischen dem 1. Mai und dem 30. April.
Was ist die jährliche Fahrleistung?
Wenn Sie ein Kraftfahrzeug behördlich zugelassen haben, darf es beliebig auf den öffentlichen Straßen benutzt werden. Die mit dem Auto zurückgelegten Kilometer werden auch jährliche Fahrleistung genannt. Wie hoch diese Fahrleistung ist, hängt vom Fahrverhalten der Nutzer ab. Manche Autofahrer/innen nutzen das Auto häufig und fahren entsprechend mehr. Andere wiederum brauchen das Fahrzeug selten und fahren somit nur wenige Kilometer pro Jahr.

Diese individuellen Fahrweisen wirken sich entsprechend auf die Kfz-Versicherungsbeiträge aus. Aufgrund dieser Unterschiede bei der jährlichen Fahrleistung sind die Unfallrisiken ungleich. Vielfahrer sind öfters unterwegs und können eher in Unfälle verwickelt werden als andere. Dieses Risiko kann sich in der Berechnung der Versicherungsbeiträge bemerkbar machen. Je geringer die jährliche Fahrleistung also ist, desto günstiger ist auch der Beitrag.
Sie möchten mehr über das Thema Kfz-Versicherung erfahren? Dann lesen Sie unsere Artikel zum Thema Kfz-Haftpflichtversicherung, Teilkasko und Vollkasko.